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Publikationen - Kommunikation lernen
Publikationen - Kommunikatives Zeigen
Eigenständig kommunizieren
und interagieren dank efcic
Mit efcic hat efc ein eigenes, professionalisiertes und umfassendes Förderprogramm zur Verbesserung der Kommunikationsfertigkeiten von Menschen mit kommunikativen Beeinträchtigungen entwickelt. Es fokussiert auf die autonome, kommunikative Zeigehandlung und bezieht stets die Interaktion zwischen den Kommunizierenden mit ein.
efcic ist ein Förderprogramm für Menschen, die in ihrer Kommunikation beeinträchtigt sind. Es führt die verschiedenen Methoden und Hilfsmittel im Bereich der Unterstützten Kommunikation (UK) und den handlungsrehabilitativen Ansatz von facilitaded communication zusammen und entwickelt sie weiter. efcic bietet einen professionellen Rahmen mit klar definierten Standards für die wirksame Förderung der Kommunikationsfertigkeiten. Ziel ist, diese Standards schweizweit und auch international mit einer Zertifizierung zu etablieren.
Das Programm «effective communication through interactional coordination» setzt umfassend an: Handlungs-, Kommunikations- und Sprachkompetenzen werden ebenso gefördert wie sozial-kooperative Fertigkeiten. Entscheidend ist, dass dabei immer die Interaktion zwischen den Kommunizierenden berücksichtigt wird. Darum stehen bei der Förderung ganz stark die Schulung der Aufmerksamkeit und der Koordination im Vordergrund. Wir haben dafür das Konzept der «kooperativen Koordination» erarbeitet. Es hat sich aus der Forschungsarbeit von Andrea Alfaré (Alfaré, A. (2010): Ko-Konstruktion von A – Z: Es braucht zwei, damit einer etwas sagen kann) und empirischen Resultaten aus der praktischen Arbeit entwickelt.
Kommunikative Zeigehandlung aufbauen
Ein Schwerpunkt von efcic ist der Aufbau des kommunikativen Zeigens in der Interaktion. Die Zeigehandlung ist bei Menschen, die in ihren Kommunikationsmöglichkeiten beeinträchtigt sind, von zentraler Bedeutung, um sich möglichst vielfältig autonom mitteilen zu können. Dank gezielter Koordinationshilfen führen die Betroffenen die Zeigebewegung möglichst von Anfang an autonom aus. Dies ist ein entscheidender Vorteil gegenüber einer häufig anzutreffenden Methodik von facilitated communication (fc), bei der die Bewegung über lange Zeit durch Berührung begleitet wird.
efcic orientiert sich an «usage-based»-Spracherwerbs-Modellen
Was die Förderung kommunikativ-sprachlicher Fertigkeiten angeht, orientiert sich das Programm stark an der Methodologie der Konversationsanalyse und an sogenannten «usage-based»-Spracherwerbs-Modellen, wie sie in der aktuellen Spracherwerbsforschung inzwischen verwendet werden. Diese zeigen auf, dass sprachliche Fähigkeiten innerhalb vieler verschiedener Gebrauchsereignisse in alltäglichen Interaktionen zwischen Menschen als bedeutsame Handlungen mit Mitteilungscharakter erworben werden. Das heisst, UK-Nutzer und Interaktionspartner geben dem gezielten Bewegungsablauf der Zeigehandlung von Anfang an auch einen kommunikativen Inhalt, der nicht nur den Informations- sondern auch den Mitteilungsanteil berücksichtigt, und bauen ihre Fertigkeiten sukzessive aus: Zuerst lernen NutzerInnen , einteilige kommunikative Zeigehandlungen im Alltag auszuführen, um jemandem etwas mitzuteilen (Einwort-Sätze). Danach lernen sie, mehrteilige Handlungen für Mitteilungen zu nutzen (Mehrwortsätze und buchstabierendes Schreiben) sowie Äusserungen zu syntaktisieren. Zudem üben sie, verschiedene Zeichenarten zu mischen – vom Zeigen auf Symbole oder Buchstaben, über Gesten und Gebärden bis zur Lautsprache.
Individuell differenzierbare und ausbaubare Kommunikations-Tools
Der Kommunikations- und Sprachaufbau findet hauptsächlich innerhalb und auf Grund natürlicher, alltäglicher Interaktionssituationen statt, und die Nutzer müssen sich auch in erster Linie in diesen Situationen zurechtfinden und äussern. Die bevorzugten Hilfsmittel von efcic sind darum differenziert und individuell ausbaubare Kommunikationsordner. Diese müssen syntaktisch angeordnet sein und das Ziel haben, möglichst rasch einen umfassenden Grundwortschatz aufzubauen. Hilfreich sind ausserdem entsprechende elektronische Geräte, bei denen die Äusserungen durch Antippen und Zusammensetzen von Begriffen gemacht werden können. efc hat dafür sein eigenes, auf die Anforderungen von efcic zugeschnittenes Tool JAZZ entwickelt.
Ziel von efcic ist, dass die Nutzer die nötige Geschwindigkeit in ihren Äusserungen erreichen, um sich in allen Alltagssituationen und in verschiedenen Umfeldern auch tatsächlich kommunikativ beteiligen zu können. Zusätzlich wird das buchstabierende Schreiben aufgebaut, damit es den Nutzern in Situationen, in denen schriftliche Äusserungen üblich oder nötig sind, zur Verfügung steht.
Informieren Sie sich auch im bereitgestellten Fachartikel zum Thema.
Weitere Informationen über die Entwicklung von facilitated communication (fc) und den neuen Ansatz von efc finden Sie unter UK/fc/efc